Laufen Spaß haben, Gutes tun

Limburg-Staffel. Hunderte Läufer, noch mehr Besucher abseits der Strecke und vor allem ein stattlicher Erlös für den guten Zweck: Der WETON-Benefizlauf am Wochenende war ein Rundum-Erfolg.
Der WETON-Benefizlauf am Samstag bei bestem Laufwetter hat die Rekordteilnehmerzahl von 473 Aktiven erbracht. Gewinner sind aber vor allem Kinder in Not, denn der Erlös des Nachmittags geht wieder einmal komplett an die Leberecht-Stiftung dieser Zeitung. Deren Vertreter Bruno Weiß erklärte bei der Eröffnung, dass sich die Stiftung schon seit mehr als 60 Jahren für behinderte und benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetze.
Jedes Jahr kämen sechsstellige Beträge an, die für institutionelle und private Projekte verwendet würden, immer aber zum Wohl der Gemeinschaft. In Limburg hat beispielsweise die Astrid-Lindgren-Schule von Leberecht profitiert. Viele der Schüler waren trotz ihrer Behinderungen mit Betreuern beim WETON-Lauf dabei und gaben alles, obwohl es nicht um Zeiten und Gewinne ging.
Bedauerlicherweise hatte sich beim Kinderlauf ein älterer Läufer unter die Aktiven gemogelt und gewann auch noch. Das fiel erst bei der Pokalübergabe auf, als Moderatorin Sarah Demontreal ihn nach dem Alter fragte. Gerade aber bei einem solchen Lauf für einen guten Zweck sollte doch Fair Play angesagt sein. Die Alternative wäre, vor den Läufen noch Ausweiskontrollen vorzunehmen.
Hinter dem disqualifizierten „Gewinner“ kamen Jannis Reinhardt (Staffel) mit einer 1000-Meter-Zeit von 4:24,9 Minuten sowie Gregor Kaiser (Frickhofen) in 4:26,1 ins Ziel und hatten sich ihre Pokale verdient. Bei den Mädchen siegte Anouk Warstadt (Altendiez) in 4:37,7 vor Lara Gregori (Haintchen) in 4:38,3 und Mira Jansen (Bad Camberg) in 4:42,5. Im Schülerlauf setzte sich bei den Jungs Leon Machoczek (Lindenholzhausen) in 3:19,9 vor Florian Fodisch (Waldernbach) in 3:29,2 und Prince Koba (Limburg) in 3:46,0 durch. Bei den Mädchen waren mit Michele Wagner (3:41,07) und Lea Sawetzki (4:05,0) zwei Niederselterserinnen vorne, Dritte wurde Leonie Orth (Elbgrund) in 4:14,4.
Über zehn Kilometer bei den Erwachsenen war mit dem Sieger des Hadamarer Stadtlaufes, Nikolai Junkert (Wilsenroth), ein WETON-Mitarbeiter in hervorragenden 34:13, 9 vorne, bei den Damen die mittlerweile 40-jährige Ex-Marathonweltrekordlerin Tegla Loroupe in lockeren 42:01, 7. Ihre vor 14 Jahren erzielte 10 000m-Bahn-Bestzeit liegt übrigens bei 30:32,03 (WM-Bronze 1999 Sevilla). Die Teilnahme der vierfachen Weltsportlerin im Straßenlauf war möglich gewesen, da sie wegen eines Treffens aller früheren Marathonweltrekordler beim Jubiläums-Berlin-Marathon kommenden Sonntag gerade in Deutschland weilt.
Vereine und Firmen aktiv
Über fünf Kilometer schafften Veronika Sturmbeck (25:32,3) und Christian Papsch (20.23,5) von der LG Dornburg die schnellsten Zeiten. Natürlich waren im Vorderfeld der Rennen Leichtathletik-Asse oder zumindest regelmäßig sportlich aktive Menschen der Region zu finden. Unter anderem war auch die in ihrer Altersklasse zur Weltspitze im Duathlon zählende Friedel Metz mit ihren mittlerweile 75 Jahren dabei oder die zur deutschen Elite im Diskuswurf zählende Julia Bremser. Viele weitere ihrer Kameraden von der LSG Goldener Grund und der LG Dornburg gehörten zum Spitzenfeld und viele Starter anderer Vereine, beispielsweise aus Villmar, Mengerskirchen, Diez, Selters, Bad Camberg, Limburg und Elz.
Zum Erfolg trugen auch organisierte Startergruppen bei, wie das Roten Kreuz Elz, das Amtsgericht Limburg, die Kreissparkasse Limburg und viele mehr, deren Hauptaufgabe sonst nicht der Laufsport ist. Im Kampf um die größte Gruppe und den Schnitzels-Essensgutschein war das Gesundheitszentrum Limburg-Diez mit 70 Aktiven unschlagbar. Darunter waren auch zahlreiche Walker, die bei diesem Lauf ausdrücklich erwünscht sind. Die Politik vertrat als Läufer einmal mehr der Elzer Bürgermeister Host Kaiser. Auch Andreas Alfa aus Hadamar lief mit, dessen Sohn Lukas es nach Leukämieerkrankung und Knochenmarktransplatation wieder besser geht.
Ex-Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic und Sportkreisvorsitzender Hermann Klaus als Schirmherr hatten gemeinsam den Startschuss ausgelöst. „Stepi“ verteilte an die Kinder Urkunden und Autogramme und hatte viele lockere Sprüche parat. Fürs Rahmenprogramm hatte sich ohne Gage spontan der aus Beselich stammende Sänger HK Krüger zur Verfügung gestellt, der gerade erst im „ZDF Fernsehgarten“ und in der SWR-Show „Wir bei euch“ zu sehen war. In Staffel präsentierte er aus seine aktuelle Single „Aloha Heja He“. Viel Aufsehen erregte der Auftritt des Taekwondo-Centers Limburg. Dank Trainer Mohamed Farahot können schon Kinder Bretter und Bausteine zertreten. WETON-Geschäftsführer Hartmut Büttner lobte seine Mitarbeiter für die hohe Motivation bei der Organisation des Laufes, in erster Linie Beate Derwensky, Marco Eufinger und Andreas Horn.
Die Strecke Richtung Elz war flach und somit auch von Ungeübteren gut zu bewältigen. Bei der Verlosung gewann Verena Schmitt aus Elz das Wellnesswochenende und Nicole Cossberger aus Staffel die von dieser Zeitung gestifteten Karten für „ABBA – die Show“ in der Frankfurter Festhalle. Weitere Gutscheine für die Verlosung hatten Fit Fun, Paintballanlage und Kart- sowie Taekwondo-Center zur Verfügung gestellt. (Bild und Text Robin Klöppel/Despina Artist GmbH)
Quelle: NNP Ausgabe vom 23.09.2013