Uwe Seeler leidet mit seinem Hamburger SV
Limburg-Staffel. Die Eintracht, der HSV und Mönchengladbach sind drei Urgesteine der Bundesliga. Am Sonntag waren drei Fußball-Urgesteine und prominente Fans dieser drei Teams zu Gast in Limburg. Beim Frühlingsfest der Limburger Firma Weton präsentierten sich Uwe Seeler, Bernd Hölzenbein und Dr. Theo Zwanziger volksnah, eloquent und unkompliziert.Der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Uwe Seeler, sparte nicht mit Kritik an seinem geliebten HSV. „Ich besuche jedes Heimspiel, und ich habe mir jetzt einmal herausgenommen, Kritik an meinem Verein zu üben“, sagte Seeler, der in seiner aktiven Zeit einer der besten Stürmer der Welt war. Man könne nicht wie andere im Umfeld des HSV aus Schlechtem etwas Gutes machen. „Im letzten Jahr ist der HSV in der Bundesliga geblieben, weil andere noch blöder und schlechter waren, als unsere Mannschaft“, sagte er.
Dass er nach wie vor mit Herzblut am Geschehen beteiligt ist, zeigte seine Bemerkung, „ich habe niemals geglaubt, dass mich das Geschehen psychisch derart mitnehmen kann.“ Und: Beim Spiel gegen den FC Augsburg, das der HSV kürzlich mit 0:1 verloren hatte, habe er erstmals in seinem Leben den Fernseher während eines HSV-Spiels ausgeschaltet.
Mit dem Blick auf Bernd Hölzenbein, Fußball-Weltmeister von 1974, lobte Seeler die Leistung der Frankfurter Eintracht, die als Aufsteiger in die 1. Liga noch beste Chancen hat, sich für einen europäischen Pokalwettbewerb zu qualifizieren. „Die Frankfurter haben Gutes geleistet, müssen aber auf dem Boden bleiben. Ansonsten halte ich bis zum Saisonende meinen Mund zum Thema Fußball“, sagte Seeler mit einem breiten Grinsen.
Bernd Hölzenbein, gehandicapt durch eine kürzliche Hüftoperation, die ihm für die Zukunft jegliches Mitwirken bei Prominentenspiele verbietet, war von der Leistung seiner Eintracht in dieser Saison ebenfalls positiv überrascht und sagte, er werde schon deshalb nicht zum Spiel nach Mainz fahren (das am Sonntagnachmittag stattfand und 0:0 endete), weil die Eintracht in seiner Anwesenheit gegen Mainz immer verloren habe. Er fände es eine tolle Sache, wenn sich die Eintracht für die Europa-League qualifizieren könne, schiele aber nichtsdestotrotz immer noch auf den Qualifikationsplatz für die Champions-League.
Der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bunds, Dr. Theo Zwanziger, ein bekennender Fan von Borussia Mönchengladbach („Mein Herz schlägt für den Verein am Niederrhein“), bedauerte die mangelnde Stabilität seiner Borussen in dieser Saison. Er bezeichnete die Bundesliga als ein „Klasse-Produkt“ mit sehr viel Unterhaltungswert. Die neu gewonnene Klasse habe der deutsche Fußball jedoch entscheidend der guten Nachwuchsförderung zu verdanken. „Wir haben eine geistige Wende durchlebt“, sagte der ehemalige DFB-Präsident. Und: „In Zukunft sollten wir noch mehr auf eigene Nachwuchsspieler setzen, anstatt immer mehr Legionäre zu beschäftigen.“
„Ich bin stolz auf diese illustre Runde, und ich freue mich, dass Uwe Seeler eine Affinität zu unserer Region hat“, hatte Weton-Geschäftsführer Hartmut Büttner zur Begrüßung gesagt. Und in der Tat, Uwe Seeler hat mit dem Wallmeroder Dieter Müller einen guten Freund im Westerwald, der „Uns Uwe“ schon des Öfteren zu Hause als Gast begrüßen durfte.
Für den Fußballkreis Limburg-Weilburg beteiligten sich der Sportkreisvorsitzende Hermann Klaus, Kreisschiedsrichterobmann Friedhelm Bender und der Unternehmer und Mitglied des Freundeskreises der deutschen Fußballnationalmannschaft, Markus „Max“ Stillger, an dem Gespräch vor rund 300 Zuschauern, das von Tom Theisen geleitet wurde. bb
Quelle: NNP Ausgabe vom 30.04.2013 (letzte Änderung 02.05.2013, 02:43 Uhr)