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Uwe Seeler leidet mit seinem Hamburger SV

Nassausiche Neue Presse vom 30.04.2013 - Die Ein­tracht, der HSV und Mön­chen­glad­bach sind drei Urge­steine der Bun­des­liga. Am Sonn­tag waren drei Fußball-Urgesteine und pro­mi­nente Fans die­ser drei Teams zu Gast in Lim­burg.

Limburg-Staffel. Die Ein­tracht, der HSV und Mön­chen­glad­bach sind drei Urge­steine der Bun­des­liga. Am Sonn­tag waren drei Fußball-Urgesteine und pro­mi­nente Fans die­ser drei Teams zu Gast in Lim­burg. Beim Früh­lings­fest der Lim­bur­ger Firma Weton prä­sen­tier­ten sich Uwe See­ler, Bernd Höl­zen­bein und Dr. Theo Zwan­zi­ger volks­nah, elo­quent und unkompliziert.Der Ehren­spiel­füh­rer der deut­schen Fußball-Nationalmannschaft, Uwe See­ler, sparte nicht mit Kri­tik an sei­nem gelieb­ten HSV. „Ich besu­che jedes Heim­spiel, und ich habe mir jetzt ein­mal her­aus­ge­nom­men, Kri­tik an mei­nem Ver­ein zu üben“, sagte See­ler, der in sei­ner akti­ven Zeit einer der bes­ten Stür­mer der Welt war. Man könne nicht wie andere im Umfeld des HSV aus Schlech­tem etwas Gutes machen. „Im letz­ten Jahr ist der HSV in der Bun­des­liga geblie­ben, weil andere noch blö­der und schlech­ter waren, als unsere Mann­schaft“, sagte er.

Dass er nach wie vor mit Herz­blut am Gesche­hen betei­ligt ist, zeigte seine Bemer­kung, „ich habe nie­mals geglaubt, dass mich das Gesche­hen psy­chisch der­art mit­neh­men kann.“ Und: Beim Spiel gegen den FC Augs­burg, das der HSV kürz­lich mit 0:1 ver­lo­ren hatte, habe er erst­mals in sei­nem Leben den Fern­se­her wäh­rend eines HSV-Spiels ausgeschaltet.

Mit dem Blick auf Bernd Höl­zen­bein, Fußball-Weltmeister von 1974, lobte See­ler die Leis­tung der Frank­fur­ter Ein­tracht, die als Auf­stei­ger in die 1. Liga noch beste Chan­cen hat, sich für einen euro­päi­schen Pokal­wett­be­werb zu qua­li­fi­zie­ren. „Die Frank­fur­ter haben Gutes geleis­tet, müs­sen aber auf dem Boden blei­ben. Ansons­ten halte ich bis zum Sai­son­ende mei­nen Mund zum Thema Fuß­ball“, sagte See­ler mit einem brei­ten Grinsen.

Bernd Höl­zen­bein, gehan­di­capt durch eine kürz­li­che Hüft­ope­ra­tion, die ihm für die Zukunft jeg­li­ches Mit­wir­ken bei Pro­mi­nen­ten­spiele ver­bie­tet, war von der Leis­tung sei­ner Ein­tracht in die­ser Sai­son eben­falls posi­tiv über­rascht und sagte, er werde schon des­halb nicht zum Spiel nach Mainz fah­ren (das am Sonn­tag­nach­mit­tag statt­fand und 0:0 endete), weil die Ein­tracht in sei­ner Anwe­sen­heit gegen Mainz immer ver­lo­ren habe. Er fände es eine tolle Sache, wenn sich die Ein­tracht für die Europa-League qua­li­fi­zie­ren könne, schiele aber nichts­des­to­trotz immer noch auf den Qua­li­fi­ka­ti­ons­platz für die Champions-League.

Der ehe­ma­lige Prä­si­dent des Deut­schen Fußball-Bunds, Dr. Theo Zwan­zi­ger, ein beken­nen­der Fan von Borus­sia Mön­chen­glad­bach („Mein Herz schlägt für den Ver­ein am Nie­der­rhein“), bedau­erte die man­gelnde Sta­bi­li­tät sei­ner Borus­sen in die­ser Sai­son. Er bezeich­nete die Bun­des­liga als ein „Klasse-Produkt“ mit sehr viel Unter­hal­tungs­wert. Die neu gewon­nene Klasse habe der deut­sche Fuß­ball jedoch ent­schei­dend der guten Nach­wuchs­för­de­rung zu ver­dan­ken. „Wir haben eine geis­tige Wende durch­lebt“, sagte der ehe­ma­lige DFB-Präsident. Und: „In Zukunft soll­ten wir noch mehr auf eigene Nach­wuchs­spie­ler set­zen, anstatt immer mehr Legio­näre zu beschäftigen.“

„Ich bin stolz auf diese illus­tre Runde, und ich freue mich, dass Uwe See­ler eine Affi­ni­tät zu unse­rer Region hat“, hatte Weton-Geschäftsführer Hart­mut Bütt­ner zur Begrü­ßung gesagt. Und in der Tat, Uwe See­ler hat mit dem Wall­mero­der Die­ter Mül­ler einen guten Freund im Wes­ter­wald, der „Uns Uwe“ schon des Öfte­ren zu Hause als Gast begrü­ßen durfte.

Für den Fuß­ball­kreis Limburg-Weilburg betei­lig­ten sich der Sport­kreis­vor­sit­zende Her­mann Klaus, Kreis­schieds­rich­ter­ob­mann Fried­helm Ben­der und der Unter­neh­mer und Mit­glied des Freun­des­krei­ses der deut­schen Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft, Mar­kus „Max“ Still­ger, an dem Gespräch vor rund 300 Zuschau­ern, das von Tom Thei­sen gelei­tet wurde. bb

Quelle: NNP Aus­gabe vom 30.04.2013 (letzte Ände­rung 02.05.2013, 02:43 Uhr)